Event-Galerie - Brigachtal 2005
   

... ein Hauch von Albuquerque
20. Internationale Brigachtaler Modell Ballon Treffen


Bilder: Olaf Schneider / Peter Kelder

In Albuquerque (USA) findet alljährlich ein Großtreffen von bemannten Ballonen statt - hunderte von Heißluftballone gehen dort an den Start.
Die Eindrücke der diesjährigen Jubiläumsveranstaltung in Brigachtal hatten, bezogen auf die Welt der Modell-Ballone, einen vergleichbaren Charakter: 54 Modell-Ballon-Teams aus 11 Nationen gingen bei traumhaftem Wetter an den Start und sorgten für Impressionen und Momente, welche man wohl nur im Brigachtal machen kann.
Vom 14. bis 16. Oktober 2005 fand das 20. Internationale Brigachtaler Modell Ballon Treffen statt - und es war ein Hauch von Albuquerque in der Luft.

Es ist schon ein wahnsinnig imposantes Bild, wenn mehr als 50 Modellballone aufgerüstet werden und den Himmel erobern - ein buntes Farbspiel unterschiedlicher Ballonformen und -größen bis hin zu verschiedenen Modell-Sonderformen (Clown, Elefant, Pandabär, Maulwurf, Pinguin, Tintenfisch) hinterließen bei allen Piloten und Crew-Mitgliedern einen bleibenden Eindruck.

 

Modellballone und Brigachtal sind unweigerlich mit der Familie Bölling verbunden. Seit nunmehr 20 Jahren in Folge organisiert Richard Bölling, unterstützt von seiner Familie und Freunden im Oktober ein Treffen für Modell-Heißluftballone, wie es in dieser Szene einzigartig ist.
Eigentlich ist die Veranstaltung kein reines Treffen, sondern eher schon ein Wettbewerb, wo man in verschiedenen Disziplinen Punkte sammeln kann - am Ende der Veranstaltung werden dann die Erstplatzierten mit entsprechenden Pokalen und Trophäen gekürt und der Weg zu einer offiziellen Meisterschaft ist nur noch ein kleiner Schritt.
 

Samstag, 15. Oktober

Pünktlich zur diesjährigen Jubiläumsveranstaltung hat es dann auch Kaiserwetter gegeben - kein Tropfen Regen und strahlender Sonnenschein.

Am Samstagmorgen ging es dann auch gleich mit der ersten Wettfahrt los: Fuchsjagd und Markern standen auf dem Programm.
Bei der Fuchsjagd startet ein Ballon mit einem kleinen Vorsprung als erstes, bevor ihn die Meute der restlichen Ballone hinterherfährt. Nach einiger Fahrzeit landet der Fuchs und markiert am Boden seinen Zielort. Die anderen Ballone versuchen so nahe wie möglich an den Zielort des Fuchses heranzukommen.


Richard Bölling ruft
zum Briefing

 


Als "Fuchs" unterwegs - der Dinkelacker-Ballon von Michael Bölling

Je näher man am Zielort des Fuchses ist, desto mehr Punkte erhält der jeweilige Ballon. Danach ging es dann gleich mit dem Markern an einem Feldweg weiter. Hier musste der an der Auslösevorrichtung eingehängte Marker möglichst in der Mitte des Feldweges abgeworfen werden. Je näher man an der Mittellinie des Feldweges seinen Marker platzieren konnte, desto mehr Punkte konnte man auch hier erreichen.

Das Wetter war in den Samstagmorgenstunden so gut, dass gleich eine zweite Wettfahrt durchgeführt wurde. Die abfallenden Kaltluft der Morgenstunden sorgte dann für eine eher sportliche Fahrt - da musste man schon gut zu Fuß sein, um seinen Ballon zu verfolgen und den Marker zielgerecht abwerfen zu können.

Nach den beiden Morgenfahrten war die Sonne dann soweit draußen, dass einsetzende Thermik und leichte aufkommende Winde keine vernünftigen Fahrten mehr zuließen.

 
Bevor dann am Nachmittag die nächsten Fahrten stattfinden konnten hieß es für Jeorome Bilquey aus Frankreich, seinen Ballon zu bergen. Bereits bei der ersten Fahrt ist sein Ballon in einem hohen Baum hängen geblieben und musste geborgen werden. Erste Versuche mit normalen Leitern und hochwerfenden Seilen brachten nicht den gewünschten Erfolg der Bergung.

Richard Bölling kontaktierte einen Bekannten, welcher bei der Freiweilligen Feuerwehr tätig ist. Dieser rückte dann zusammen mit einem Kollegen und einer manuellen Drehleiter an und binnen weniger Minuten konnte der Ballon ohne weitere Beschädigungen aus der Baumkrone geborgen werden.


Bergungsaktion
"Ballon im Baum"

   


Wertungsfahrt
"Flying Dutchman"

Nachmittag ging es dann mit zwei Wettfahrten weiter: Flying Dutchman (gespanntes Band). Am Ballonkorb wurde ein ca. 1,5 m langes frei  herunterhängendes Schleifband befestigt.

Auf eine Länge von rund 50 Metern wurde an 2 Pfosten ein Seil in einer Höhe von ca. 2 m gespannt. Die Aufgabe bestand darin, dass der Ballon vor diesem gespannten Band startet und in einem solch geringen Abstand über das gespannte Band fahren muss, um mit dem Schleifband das gespannte Seil zu berühren. Danach ging die Fahrt dann gleich weiter bis zum nächsten Feldweg, wo dann der Marker wieder möglichst nahe an der Wegmitte abgeworfen wird.
Zweimal wurde diese Wettfahrt durchgeführt. Aufgerüstet wurden die Ballone hinter einen hohen Waldschonung - der leichte Wind, es war eher ein "leichtes Brieschen" sorgte beim Start der Ballone für besonderes Windspiel: die Ballone fuhren teilweise parallel zum gespannten Band und änderten erst gegen ende der Waldschonung ihre Richtung zum Ziel.
 
Nach 4 Wettfahrten waren die Aktivitäten am Samstag jedoch noch nicht am Ende. Seit einigen Jahren fahren alle Modell-Ballöner zur Tannheimer Nachsorgeklinik um dort mit einem Ballonglühen den Patienten (krebskranken Kindern, Jugendlichen und ihre Eltern) eine besondere Freude zu machen.

Neben dem Ballonglühen wurden den Kindern/Jugendlichen kleine Geschenke in Form von Stofftieren und verschiedener anderer Give-Aways überreicht.
Highlight des Abends war dann die Taufe der Modell-Sonderform "Clown" von Sven Grenzner. Zusammen mit dem Original-Ballon des Clowns wurde beim Nightglow der kleine Clown getauft und seiner Bestimmung übergeben. Im Anschluss an das Nightglow bedankte sich die Leitung der Tannheimer Klinik mit einem kleinen Imbiss bei allen Piloten und Crew-Mitgliedern.


Nightglow in der Tannheimer Nachsorgeklinik

 

Sonntag, 16. Oktober


Im leichten Morgennebel ging es auf Schleichfahrt

Viel Zeit zum Schlafen blieb den Teilnehmern nicht: 6.00 Uhr Gastanken, 6.30 Uhr Frühstück und kurz danach Abfahrt zur nächsten Wertungsfahrt.

Im Morgengrauen erblickten die ersten Sonnenstrahlen das Firmament und nahezu alle Ballone rüsteten auf. Im Schneckentempo, manchmal blieben die Ballone regungslos an Ort und Stelle, waren nach 20 bis 30 Minuten Fahrt gerade mal 300 Meter Wegstrecke zurückgelegt.

So dicht beieinander gedrängt und bei solch einer Schleichfahrt hat man vorher kaum so viele Modellballone gesehen - ein imposantes Bild bot sich den Piloten und Crew-Mitglieder.

   
Sofort hieß es wieder "Gas tanken" und auf zum nächsten Start - diese ideale Wetterlage musste ausgenutzt werden.
Aber auch bei der zweiten Wettfahrt am Sonntagmorgen ging es wieder nur im Schneckentempo über die Wiese - wieder waren nach rund 30 Minuten keine 500 m an Wegstrecke erreicht.

Die bei diesen beiden Fahrten gewonnen Impressionen können gar nicht richtig in Worte wiedergegeben werden - man muss einfach dabei gewesen sein.

Die Vielzahl der Modell-Heißluftballone und die dadurch entstanden Eindrücke, Bilder und Impressionen lassen ein wenig Atmosphäre verspüren, wie sie nur noch bei den Originalen in Albuquerque (USA) oder anderen Mega-Events zu finden sind.

Brigachtal ist und bleibt das Eldorado der Modellballone.

   

Last but not least - Glück im Unglück

Am Sonntagmorgen hatten zwei Modellballon-Piloten einige Probleme mit ihren Ballonen - diese wurden weiter abgetrieben als gewünscht. Als Ursache kommen eventuell Funkstörungen oder andere technische Mängel in Frage. Noch am gleichen Tag konnten beide Ballone unbeschadet wieder gefunden werden.

   

Siegerehrung

Als um 10.00 Uhr dann die Kirchenglocken zum Gottesdienst einluden, war für die Ballöner schon wieder das Ende eines erfolgreichen Wochenende sehr nahe. Gegen 12.30 Uhr fand dann die Siegerehrung in der Festhalle in Überauchen statt.

Jeder der Teilnehmer erhielt neben der Erinnerungsplakette einen Jubiläums-Ansteckpin mit auf den Weg.

1. Platz und zugleich bester Jugendlicher: Nils Wilhelm (Deutschland)
2. Platz und bester Teilnehmer der EU: Niels Hvid (Dänemark)
3. Platz: Henrik Vedel Jorgensen (Dänemark)

links: Organisator/Veranstalter Richard Bölling (mit roter Weste),
daneben: Rob Worsman, weiteste Anreise (Schottland)
sitzend: 4. Platz Bernard Bilquey (Frankreich)
kniend: 5. Platz Jeorome Bilquey (Frankreich)

Platz Name Punkte    Platz Name Punkte    Platz Name Punkte
1. Nils Wilhelm 5903,0   21. Marcel Prevotat 2607,2   41. Richard Alt 1307,0
2. Niels Hvid 5366,7   22. Klaus-Dieter Jahnke 2501,2   42. Martin Kaiser 1305,0
3. Henrik Vedel Jorgensen 5034,4   23. Frank Schnelle 2468,5   43. Karsten Knechtel 987,0
4. Bernhard Bilquey 4623,0   24. Rainer Vogler 2468,4   44. Claude Vergon 948,0
5. Jeorome Bilquey 4588,8   25. Ludovic Larere 2415,0   45. Alan & Helen Freeland 500,0
6. Roger Wilhelm 4425,2   26. Istvan Cernik 2390,0   45. Peter Kelder 500,0
7. Bastian Schwarz 4087,4   27. Sven Grenzner 2300,0   45. Andreas Schmiauke 500,0
8. Fabio Taroni 4021,6   28. Matthias Schlegel 2237,7   46. Eberhard Leibfritz 0,0
9. Ralf Kursch 3616,0   29. Andy Booth 1886,7   46. David Thomas 0,0
10. Herve & Patricia Lemaire 3487,8   30. Markus Höpfler 1872,7   46. Josef Balzen 0,0
11. Martin Eutermoser 3472,0   31. Matthias Leister 1867,0   46. Riccardo Giambrone 0,0
12. Jan & Andrea Gloß 3449,9   32. Alexander Schmiauke 1794,0   46. Fernand Schaack 0,0
13. Patrick & Mathieu Dekock 3290,0   33. Jürgen Meier 1778,0   46. Geert Plukker 0,0
14. Ben Schaack 3067,7   34. Rainer Stiller 1702,0   46. Stefan Rupp 0,0
15. Luc de Wulf 2988,4   35. Cor Bennaars 1652,0        
16. Werner Schlegel 2974,2   36. Roland Gminder 1613,0        
17. Rob Worsman 2971,2   37. Christian Navarre 1602,9        
18. Sebastian Bölling 2787,0   38. Wolfgang Leibfritz 1552,0        
19. Michael Kampmann 2701,0   39. Michael Bölling 1500,0        
20. Maren Wilhelm 2609,4   40. Olaf Schneider 1399,0        

 

Die Presse berichtet


Die örtliche Presse, der Südkurier Niedereschach / Brigachtal, berichtet in ihrer Ausgabe vom 17.10.2005 vom Brigachtaler Treffen (JPG-Datei ca. 0,16 MB):
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Der Deutsche Modell Flieger Verband (DMFV) berichtet in seinem Verbands-Magazin, dem Modellflieger Ausgabe 06/2005 (PDF-Dokument ca. 0,5 MB):
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Der Deutsche Freiballosport-Verband (DFSV) berichtet in seinem Verbandsmagazin, dem BallonSport Magazin in der Ausgabe Januar/Februar 2006 (kein Downlaod möglich):
  no download

Bildergalerie
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Fotos: Olaf Schneider, Viki Schneider, Fabio Taroni, Matthias Leister, Niels Hvid & Henrik Vedel Jorgensen